Hodenhochstand (Jungs 3 - 15 Jahren)

Beim Hodenhochstand handelt es sich um einen gestörten Hodenabstieg.

Der Hoden steigt in der Regel vom Bauchraum in den Hodensack ab. Bleibt diese Wanderung aus, so kann der Hoden im Bauchhoden oder in der Leiste [Leistenhoden] bleiben.

Daneben kann der Hoden einen "falschen" Weg zum Hoden nehmen und dabei unterhalb der Leiste oder gar in den Oberschenkel wandern.

Weiterhin kann man unterscheiden:

  • Pendelhoden: Dabei handelt es sich um normal entwickelte Hoden, die sich jedoch zeitweise in die Leiste hochziehen können
  • Gleithoden: Hierbei liegt der Hoden in der Leiste, lässt sich aber leicht in das Hodenfach ziehen, gleitet jedoch sofort zurück in die Leistenposition

Die Krankheitshäufigkeit liegt bei 3-4 % aller Neugeborenen und bei bis zu 30 % bei Frühgeborenen. Am Ende des ersten Lebensjahres beträgt die Prävalenz 1-2 %.

Verlauf und Prognose: In den ersten sechs Monaten wird zunächst abgewartet und der Verlauf regelmäßig kontrolliert, da in diesem Zeitraum noch ein spontaner Hodenabstieg möglich ist. Jedoch tritt dieser nur bei bis zu sieben Prozent auf. Ist anschließend der Hoden nicht dauerhaft im Hodensack tastbar, wird mit einer Pharmakotherapie (medikamentöse Therapie) begonnen. Die Therapie sollte idealerweise nach dem sechsten Lebensmonat beginnen und mit dem ersten Lebensjahr abgeschlossen sein! Falls diese Therapie ohne Erfolg bleibt, wird in der Regel der Hoden operativ im Hodensack fixiert, um Folgeschäden zu vermeiden.